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Das Löwenköpfchen zeichnet sich durch seine lange, auffällige Löwenmähne aus und ist als Vertreter der Zwergkaninchen besonders beliebt für die Haltung als Haustier.
Herkunft
Das Löwenköpfchen wird oft auch als Löwenmähnenkaninchen bezeichnet. Namensgebend ist seine wuschelige Mähne. Zwar gilt Belgien als Ursprungsland dieser Rasse, jedoch ist nur wenig über seine Herkunft oder seine Geschichte bekannt. Eines der ersten Länder, welches das Löwenköpfchen offiziell als Rasse benannt hat, ist Schweden. Die Zucht dieses Kaninchens begann Ende der 1980er Jahre. Offiziell als Löwenköpfchen wurden die Exemplare bezeichnet, welche über ein langes Fellhaar an Kopf und Hals verfügten, bei denen das restliche Fell aber kurz war. Heutzutage gibt es diese Kaninchen in vielen unterschiedlichen Farben und Zeichnungen.
Aussehen
Das Löwenköpfchen zeichnet sich durch seine lange und weiche Mähne am Kopf aus, welche eine Länge von bis zu zehn Zentimetern erreichen kann. Seine Ohren können zwischen fünf und sechs Zentimeter lang werden. Das restliche Fell ist zwar kurz, aber ebenso fein und weich. Die Augenfarbe passt sich in der Regel der Fellfarbe an. Zwar existiert das Löwenkopf-Kaninchen in unterschiedlichen Farbschlägen, anerkannt ist jedoch ausschließlich die sogenannte Rhönfarbe mit einer weißen Grundfarbe und grauen bis schwarzen Streifen oder Flecken.
Das Gewicht des Kaninchens liegt bei ordnungsgemäßer Haltung sowie ausgewogener Ernährung bei etwa eineinhalb Kilogramm, sein Körperbau wird als kurz und gedrungen beschrieben. Während die Hinterläufe klein und feingliedrig sind, erscheint der Kopf kurz, dick und im Verhältnis zum restlichen Körper sehr auffällig. Trotz der geringen Größe ist innerhalb der Rasse kein Zwergfaktor vorhanden, wie zum Beispiel beim Hermelin-Kaninchen.
Charakter und Wesen
Das Löwenköpfchen ist ein stiller Beobachter. Wird es gut in das Sozialleben integriert, so zeigt es sich zutraulich und ist leicht zu zähmen. Außerdem sind diese Tiere sehr neugierig, benötigen dennoch eine Rückzugsmöglichkeit.
Ordnungsgemäße Haltung
Generell benötigen Kaninchen ausreichend Platz, um sich zu bewegen, da es ansonsten zu Stress kommen kann. Zwei Löwenköpfchen können in einem handelsüblichen Kleintierkäfig gehalten werden, benötigen jedoch täglich Auslauf, damit eine artgerechte Haltung gewährleistet ist. Im Sommer können sich die Tiere in einem geräumigen Gehege oder Außenstall austoben, aber auch eine reine Wohnungshaltung ist möglich. Dann sollten die Kaninchen regelmäßig mit Tageslicht versorgt werden, zum Beispiel auf dem Balkon oder vor einem Fenster.
Von einer ganzjährigen Außenhaltung wird abgeraten, da ihr Fell keinen ausreichenden Kälteschutz bietet. Grundsätzlich gilt, Löwenköpfchen ausschließlich zusammen mit Artgenossen zu halten.
Ernährung
Löwenköpfchen benötigen keine spezielle Nahrung, jedoch sollten sie aufgrund ihrer empfindlichen Verdauung ausgewogen und artgerecht mit Futter versorgt werden. Dazu zählt hochwertiges und frisches Heu, welches die Grundlage der Nahrungsversorgung bildet.
Pflege
Trotz der ausgeprägten Mähne sind Löwenköpfchen sehr pflegeleicht und müssen ausschließlich während des Fellwechsels regelmäßig gebürstet werden, damit es nicht zu Verfilzungen kommt. Weiterhin ist es ratsam, die Tiere von Zeit zu Zeit zu wiegen und ihre Krallen zu kontrollieren und diese nach Bedarf zu kürzen. Um Krankheiten frühzeitig zu erkennen, sollten auch die Zähne, Augen und Ohren der Tiere regelmäßig überprüft werden.
Typische Krankheiten und Lebenserwartung
Die meisten für Kaninchen typischen Krankheiten werden durch eine nicht artgerechte Haltung oder eine falsche Ernährung hervorgerufen. Um ein Abbrechen der Zähne zu vermeiden, benötigt das Kaninchen zum Beispiel Äste, an denen es seine Zähne abnutzen kann. Kratzt sich das Löwenköpfchen häufig, so kann es zu einem Befall von Ohrmilben gekommen sein. Läuft die Nase, ist diese verklebt oder muss das Kaninchen vermehrt niesen, so spricht dies für eine Erkältung.
Allgemein wird dazu geraten, regelmäßig den Gang zum Tierarzt zu machen. Liegt eine akute Erkrankung vor, so kann eine frühzeitige Versorgung sowie eine eventuelle Behandlung mit den richtigen Medikamenten einem kritischen Verlauf vorbeugen. Die durchschnittliche Lebenserwartung des Löwenköpfchens liegt bei etwa zehn Jahren.