Blähungen beim Hund – Vorsicht Pupsalarm!

Blähungen sind ein häufiges Problem bei Hunden. Es sammeln sich Gase im Darm, entweichen mit unflätigen Tönen und verbreiten einen unangenehmen Gestank. Das ist aber nicht nur für die Menschen in der Umgebung des Tieres sehr unangenehm. Auch der Hund selbst leidet. Die Gasansammlungen in seinem Bauch verursachen ihm Schmerzen und sind zudem ein Anzeichen, dass seine Verdauung nicht richtig funktioniert.

Doch woran erkennst du, dass die Blähungen deines besten Freundes problematisch sind? Welche Ursachen gibt es und wie kannst du ihm helfen? Ab wann besteht Grund zur Sorge und können Hundefurze zum Anlass für einen Tierarztbesuch werden? Dieser Artikel gibt Antwort auf alle diese Fragen.

Wie zeigen sich Blähungen bei Hunden?

Ein paar Winde am Tag sind durchaus normal. Pupst der Hund aber deutlich häufiger als andere Artgenossen, liegt ein Problem vor. Wer keinen zweiten Hund zum Vergleich bei der Hand hat, kann aber auch seiner Nase folgen. Die Geruchsbelastung durch die Abgase des Hundes steigt für Menschen sehr deutlich.

Weitere Symptome sind blubbernde Darmgeräusche und Anzeichen von Bauchschmerzen. Manche Hunde verlieren auch den Appetit. Im fortgeschrittenen Zustand nimmt der Hund eine vor Schmerzen gekrümmte Haltung ein und hat manchmal sogar einen sichtbar aufgeblähten Bauch.

Werden die Schmerzen sehr schlimm, zeigt sich das meistens durch Einnahme der Gebetshaltung. Dabei steckt der Hund die Vorderpfoten nach vorne und steht mit den Hinterbeinen normal. Für eine kurze Zeit beim Spiel ist das normal. Macht der Hund es aber auffallend häufig und verbleibt er längere Zeit in dieser Position, solltest du den Tierarzt aufsuchen. Dein Liebling leidet stark und aus den Blähungen könnte eine lebensgefährliche Darmverschlingung geworden sein.

Ursachen für laute Magen Darmgeräusche beim Hund

Meistens sind Blähungen harmlos. Dennoch solltest du herausfinden, was sie ausgelöst hat. Dadurch kannst du sicher gehen, dass keine Gefahr besteht, und deinem Liebling und dir möglicherweise eine Wiederholung des Übels ersparen.

Luftschlucken

Manchmal entstehen die Blähungen einfach dadurch, dass der Hund beim Fressen Luft mitschluckt. Oft liegt das daran, dass er eine kurze Schnauze hat und sich dadurch bei der Futteraufnahme aus dem Napf schwer tut. Es kann aber auch sein, dass er sein Futter zu gierig hinunterschlingt. Solche Furze riechen normalerweise nicht so schlimm. Die Blähungen können aber trotzdem sehr schmerzhaft sein.

Futterumstellung

Häufig führt eine Futterumstellung beim Hund zu einer vorübergehenden Überforderung der Verdauung. Magen und Darm eines Hundes stellen sich nämlich genau auf die Nährstoffzusammensetzung seiner Mahlzeiten ein. Ändert sie sich plötzlich, braucht die Anpassung bis zu zwei Wochen. In dieser Zeit können nicht alle Nährstoffe vollständig verdaut werden. Ein Teil kommt noch ganz in den Enddarm und wird von dafür unzuständigen Angehörigen der Darmflora zersetzt.

Die dabei entstehenden Gärgase stinken sehr stark. Dennoch sind Blähungen durch Futterumstellung kein Grund zur Sorge. Sie sollten nach der Umstellung der Verdauung von selbst verschwinden. Lediglich wenn sie länger als 14 Tage andauern, solltest du nach einem anderen Grund Ausschau halten.

Fütterungsfehler

Unverdaute Nährstoffe kommen auch in den Enddarm, wenn du deinen Liebling falsch fütterst. Es kann zum Beispiel sein, dass die Portionen zu groß sind und er daher noch unvollständig verdautes Futter weiterschiebt.

Die häufigste Ursache für Blähungen sind aber schwerverdauliche Bestandteile im Futter. Typische Verdächtige sind hier Zucker und Getreide. Sie sind häufig in nicht für Hunde gemachten Naschereien enthalten, die Menschen zwischendurch mit ihren Lieblingen teilen. Auch minderwertige Hundefutter sind aber oft gesüßt oder mit Getreide gestreckt. Achten Sie daher auf getreidefreies Hundefutter.

Ein weiterer häufiger Übeltäter ist Trockenfutter. Die Hundeverdauung ist von Natur aus darauf eingestellt, dass der Hund den Großteil des benötigten Wassers mit der Nahrung aufnimmt. Trinkt das Tier bei Trockenfutterfütterung nicht ausreichend zusätzliches Wasser oder hat es einen empfindlichen Magen, bleibt der Nährstoffbrei daher zu fest, um vollständig verdaut zu werden.

Medizinische Probleme

Auch eine Erkrankung des Verdauungstraktes, Futtermittelunverträglichkeit oder Allergie kann aber zu unvollständiger Verdauung des Futters führen. Dann sollte das Problem möglichst rasch vom Tierarzt diagnostiziert und behandelt werden. Suche ihn auf, wenn:

  • die Blähungen auch nach einer Umstellung auf hochverdauliches Futter mehr als zwei Wochen anhalten,
  • sie trotz artgerechter Fütterung immer wieder auftreten oder
  • der Hund starke Schmerzen oder zusätzliche Krankheitssymptome wie Fieber, Durchfall oder Verstopfung zeigt.

Wie kannst du deinem Hund bei vielem Pupsen helfen?

Als Erste Hilfe Maßnahme bei schmerzhaften Gasansammlungen kannst du deinem Liebling sanft den Bauch reiben. Das setzt das Gas in Bewegung und lässt es leichter zum After wandern. Außerdem lindert die Wärme deiner Hand die Schmerzen und unterstützt die Entkrampfung verspannter Muskeln.

Sehr hilfreich ist auch ein Spaziergang. Dein Hund wird zwar jetzt nicht fröhlich toben und springen. Gleichmäßiges Gehen setzt das Gas aber in Bewegung und fördert seinen Abgang. Zudem seid ihr an der frischen Luft, wenn es herauskommt. Du leidest also weniger unter dem Gestank. Ist das Wetter kalt, empfiehlt es sich aber dem Hund einen wärmenden Mantel anzuziehen. In kühlerer Umgebung verkrampft sich die Darmmuskulatur nämlich stärker und die Schmerzen werden schlimmer.

Hilfreiche Hausmittel

Auch etwas gemahlener Kümmel im Futter oder Wasser lindert die Beschwerden. Alternativ kannst du dem Hund auch Fencheltee oder eine Teemischung aus Fenchel, Kümmel und Anis zu trinken geben. Achte aber darauf, das Getränk vorher abkühlen zu lassen, damit sich dein Liebling nicht auch noch die Zunge verbrennt. Auch kann es sein, dass er ein warmes Getränk aufgrund der ungewohnten Temperatur verweigert.

Manche Hundebesitzer empfehlen, einen oder zwei Esslöffel Orangensaft ins Futter zu mischen. Es sollte sich aber um selbst gepressten Saft handeln. Der Zuckerzusatz und die Konservierungsstoffe in gekauften Produkten verstärken die Gasproduktion nämlich.

Hilfe gegen Luftschlucken

Dauerhafte Abhilfe gegen durch zu hastiges Fressen entstandene Blähungen kann ein Schlingnapf schaffen. Oft hilft es aber bereits, eine ruhigere Atmosphäre beim Fressen zu schaffen und bei mehreren Tieren im Haushalt in getrennten Räumen zu füttern. Bei Hunden mit zu kurzer Schnauze hilft allerdings nur, ihnen das Futter statt im Napf aus der Hand zu geben.

Gesunde Ernährung

Ist die Ursache die Fütterung, hilft nur eine Futterumstellung. Sie kann die Blähungen beim Hund in den ersten zwei Wochen auch verschlimmern. Langfristig jedoch ist sie die einzige Lösung. Wähle dafür ein hochwertiges und leicht verdauliches Nassfutter aus, das der natürlichen Ernährung des Hundes entspricht. Es sollte einen Fleischanteil von rund 90 % haben. Zucker, Konservierungsstoffe und schwer verdauliche Getreide sollten nicht enthalten sein.

Gib vor allem kleinen, jungen und alten Hunden eher kleine Portionen. Bekommt dein Liebling dabei zu wenig Nahrung, kannst du das Futter auf mehrere Mahlzeiten am Tag aufteilen.

Achte darauf, dass dein Hund kein für Menschen gedachtes Essen nascht. Wenn du ihn belohnen willst, kannst du das auch mit gesunden Hundeleckerlis tun. Ebenfalls Beeren, Apfelstücke und Möhren sind für die meisten Hunde ein gesunder Leckerbissen, der nicht zu neuerlichen Blähungen führt.

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