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Seidenhühner erfreuen sich seit Jahren steigender Popularität und sind insbesondere bei Hobbyzüchtern und privaten Hühnerhaltern ausgesprochen beliebt. Ihre gegenüber dem gewöhnlichen Haushuhn kleine Körperform und das beinahe flauschige Äußere dieser Hühnerrasse sind wohl zwei unter vielen Gründen, warum Seidenhühner immer häufiger in Privatgärten anzutreffen sind.
Herkunft und Aussehen
Die wahrscheinlichste eigentliche Heimat der Seidenhühner dürfte der asiatische Kontinent sein. Berichten zufolge wurden sie in Zentralasien bereits im 14. Jahrhundert als Hausrasse gehalten. Schon damals wurde ihr Äußeres als eher klein, meist schwarz und mit besonders auffälligem Gefieder, das dem Fell einer Katze ähnle, beschrieben. Während die Beschreibung des Gefieders auch heute noch sehr treffend ist, sind gegenwärtig folgende zehn Farbschläge bekannt: schwarz, blau, gelb, rot, weiß, gesperbert, perlgrau, silberwildfarbig, splash und wildfarbig. Weitere Besonderheit in der Erscheinung sind die bläulich-schwarze Haut, der Federschopf am Kopf, die türkisfarbenen Ohrscheiben, das zarte Gefieder an den Füßen sowie das Vorhandensein einer fünften Zehe.
Eigenschaften und Ansprüche an die Haltung
Trotz ihrer zahlreichen äußerlichen Besonderheiten sind Seidenhühner sehr pflegeleicht und anspruchslos in der Haltung. Wie alle Hühnerrassen benötigen sie einen geeigneten Stall und ausreichend Auslauf – darüber hinaus stellt diese genügsame und robuste Rasse ihre Halter jedoch kaum vor große Herausforderungen. Für Anfänger ist es am besten fünf oder sechs Hennen gemeinsam mit einem Hahn zu halten. Es ist jedoch auch eine reine Hennenhaltung problemlos möglich – auch dann sollten zumindest fünf Individuen gemeinsam gehalten werden. Ideal wäre es, pro Huhn einen Quadratmeter Stallfläche und fünf Quadratmeter Freifläche einzuplanen. Seidenhühner gelten als außergewöhnlich gesellig, sozial, freundlich und zutraulich. Mit entsprechender Aufmerksamkeit und Hinwendung lassen sie sich von ihren Haltern bald auf den Schoß nehmen und sogar streicheln. Von einer Vergesellschaftung mit anderen Hühnerrassen sollte grundsätzlich abgesehen werden. Dafür würden höchstens sehr freundliche und zurückhaltende Kleinhühnerrassen infrage kommen. Aufgrund ihrer Flugunfähigkeit sind Umzäunungen mit einer Höhe von 60 Zentimetern ausreichend.
Pflegemaßnahmen
Aufgrund ihrer geringen Körpergröße benötigen Sitzstangen, die tiefer als bei herkömmlichen Haushühnern montiert sind. Sie sollten sich rund 30 Zentimeter über dem Boden befinden. Alternativ dazu sind auch Sitz- und Rastbretter mit Aufstiegshilfen möglich. Ihr spezielles Federkleid macht Seidenhühner anfälliger für Schmutz und Parasiten. Regen mögen Seidenhühner ausgesprochen ungern und sie meiden ihn auch tunlichst. Ist mit vielen Regentagen zu rechnen, ist es angebracht über einen größeren Stall oder einen regengeschützten Freilauf nachzudenken. Auch schlammiger und feuchter Untergrund im Gehege sollte so gut es geht verhindert werden, da es dadurch zu erhöhter Verschmutzung des Gefieders kommen kann.
Legeleistung
Seidenhennen sind keine Weltmeisterinnen in Sachen Legeleistung, 80 bis 100 Eier im ersten Legejahr und rund 100 bis 110 in den Folgejahren sind für Zierhühner jedoch gar nicht übel. Die Eier fallen in Anbetracht der geringen Körpergröße der Hennen natürlich auch entsprechend geringer aus. Anders als viele Rassen legen Seidenhühner jedoch auch im Winter und Frühjahr regelmäßig und legen im Sommer nach der Mauser eine Legepause ein. Das ausgesprochen ausgeprägte Sozialverhalten zeigt sich auch bei der Brut und Aufzucht der Küken. Der Bruttrieb und die Pflege der Küken sind bei Seidenhühnern verhaltensbiologisch sehr stark verankert.