Darf mein Hamster in den Ball?

Jeder kennt im Grunde diese lustigen Bilder, auf denen ein Hamster in einem durchsichtigen Ball hockt. Meist stellt er sich auf und blickt direkt in die Kameralinse.

Hamster brauchen ja, trotz ihrer beachtlichen kleinen Größe, beeindruckend viel Bewegung. Daher befindet sich auch immer ein großes Laufrad in ihrem Käfig. In freier Wildbahn würde er jede Nacht mehrere Kilometer zurücklegen.

Viele Besitzer glauben daher, dass ein Laufen im Ball durch den Garten oder die Wohnung die perfekte Alternative zum Laufrad wäre. Doch falsch gedacht. Was nämlich unglaublich süß und witzig aussieht, ist äußerst gefährlich!

Darf mein Hamster in den Ball? Auf keinen Fall.

Gelinde gesagt handelt es sich um Tierquälerei, wenn man den Hamster in einen Hamsterball steckt.

Das Gebilde rollt ununterbrochen, der Hamster hat keine Möglichkeit zu bremsen und kann sich dadurch schwer verletzen. Im schlimmsten Fall kugelt er die Treppe runter oder prallt mit voller Geschwindigkeit gegen eine Wand. Denn auch das Lenken dürfte sich als relativ schwierig erweisen.

Ein solcher Ball besitzt außerdem einige Luftlöcher, damit das Tier darin atmen kann. Die sind in der Regel groß genug, dass ein Pfötchen durchpasst und da liegt dann auch schon die nächste Verletzungsgefahr.

Viel zu klein, kritische Hygiene und zu wenig Luftzirkulation

Trotz ebenjener Löcher gibt es nicht genügend Luftzirkulation in einem Hamsterball.

Außerdem sind die Teile meist nicht einmal groß genug, dass sich der Hamster aufrichten oder er darin gerade stehen könnte.

Mit einem Durchmesser von durchschnittlich 15 cm bieten diese Joggingbälle genau das Problem, das auch kleine Laufräder bergen: Der Rücken muss die ganze Zeit über durchgebogen werden und das führt auf Dauer zu einem Bandscheibenvorfall. Übrigens die häufigste Todesursache für Hamster, die bei guter Haltung um die drei Jahre alt werden können.

Die Hygiene ist auch nicht unkritisch. Natürlich wird der arme Hamster in seiner Angst Urin verspritzen und die Kugel irgendwo auch zu markieren versuchen. Auch Köttel werden nach einer Zeit herumfliegen. Die können außerdem in den Luftlöchern steckenbleiben. Davon abgesehen kann der Urin aus dem Ball in der ganzen Wohnung verbreitet werden.

Sicherheitsrisiko ist zu hoch

Zu guter Letzt bergen diese Bälle einfach ein zu hohes Sicherheitsrisiko. In der Regel ist der Verschluss so instabil, dass er sich ganz von alleine öffnet, wenn der Hamster mit dem Ball nur oft genug gegen eine Wand knallt. Dann kann er sofort ausbüchsen und bringt sich in eine noch größere Gefahr. Plötzlich steht ihm die ganze Wohnung zur Verfügung. Da lauern womöglich Kabel, die unter Strom stehen, giftige Zimmerpflanzen und andere Haustiere!

Artgerecht sieht anders aus

Wer seinen Hamster liebt, wird ihn gewiss keiner solchen Qual aussetzen wollen.

Es braucht ein artgerechtes Zuhause, in dem er sich wohlfühlt. Ausgestattet mit einem großen Korklaufrad, das am besten einen Durchmesser von 30 cm hat, damit er auch schön darin stehen kann, kann er seine täglichen Runden bedenkenlos drehen.

Kork ist übrigens deshalb die beste Wahl, da das gut für die Pfötchen ist. Außerdem bieten solche Laufräder aus Naturmaterialien stets einen höhenverstellbaren und standfesten Fuß. Es kommt nicht zu einem gefährlichen Schereneffekt, wie es bei unpassenden Gitterlaufrädern der Fall wäre. Die sind nämlich genauso gefährlich die der Joggingball und dürfen damit direkt zu diesem auf die Blacklist.

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