Leitlinien für Samtpfoten: 3 typische Fehler bei der Katzenerziehung

16,7 Millionen Katzen leben laut einer im April 2022 veröffentlichten Umfrage in den deutschen Haushalten. Somit gehört die Fellnase zu den Lieblingshaustieren der Deutschen; dicht gefolgt von dem Hund.

Dabei gilt: Katzen haben ihren ganz eigenen Kopf und agieren eigenständig. Dennoch kann es sich bei den unabhängigen Samtpfoten lohnen, das Tier von klein auf zu erziehen. Denn wenn dem Stubentiger langweilig wird, kann es vorkommen, dass er die Einrichtung demoliert und Sofas und Stühle zerkratzt.

Um dem süßen Mitbewohner Grenzen aufzuzeigen, versuchen sich viele Herrchen und Frauchen an einer mehr oder weniger konsequenten Erziehung. Welche typischen Erziehungsfehler sollten vermieden werden?

Wie erzieht man seine Katze?

Zugegeben: Wenn sich die Wohnungskatze wieder einmal an dem Sofa abreagiert oder der Fernseher im Zuge eines Wutanfalls gefährlich ins Schwanken gerät, ist es an der Zeit, dem Haustier Grenzen aufzuzeigen. Gleiches gilt, wenn die kleine Katze in die Wohnung uriniert und Mieter oder Immobilieneigentümer sich informieren müssen, wie man richtig Katzenurin entfernen kann.

Allerdings fällt die Erziehung der Samtpfote in vielen Fällen schwer. Denn ein süßer Blick, eine Schmuseeinheit oder die Aufforderung, gemeinsam zu spielen, lässt viele Katzenhalter dahinschmelzen. Gleichzeitig kann eine zu strenge Erziehung dazu führen, dass die Katze falsche Signale erhält oder verängstigt reagiert. Selbst das regelmäßige Trinken der Katze ist nicht selbstverständlich und sollte geübt werden.

Experten raten deswegen zu einer konsequenten Erziehung, die die Katze korrekt interpretieren kann. Die Basis bildet ein Verständnis für die Handlungsweisen des Haustiers. Dabei gilt: Nur wer die Signale seiner Katze richtig deuten kann, kann diese auch erziehen.

Katzenerziehung: 3 typische Fehler

Die Erziehung von Katzen ist alles andere als einfach. Doch welche typischen Fehler begehen Katzenbesitzer und wie lassen sich diese vermeiden? Wir liefern Antworten auf diese Fragen!

Fehler 1: Die Katze für Fehler bestrafen

Ein Fehler erfordert eine Strafe? Bei Katzen sollte Herrchen oder Frauchen darauf verzichten, ein Fehlverhalten zu bestrafen. Der Grund: Wer sein Haustier zum Beispiel mit einer Wasserpistole nass spritzt, wenn diese ihre Krallen an Textilien wetzt, kann die Beziehung zwischen Mensch und Tier nachhaltig zerstören. Außerdem können Strafen dazu führen, dass die Katze das Verhalten intensiviert.

Als absolutes No-Go sind gewalttätige Erziehungsmaßnahmen zu betrachten, die Angst erzeugen. Stattdessen ist es ratsam, die Katze entweder direkt mit einem klaren „Nein“ auf ihr Verhalten hinzuweisen oder sie bewusst zu ignorieren.

Eine weitere bewährte Methode ist die Belohnung. Das Haustier wird in diesem Fall nicht bestraft, sondern immer dann mit einer Streicheleinheit belohnt, wenn es eine richtige Handlung ausführt.

Eine Möglichkeit besteht darin, auf das sogenannte Klickertraining zurückzugreifen. Hier wird die Katze auf ein Geräusch konditioniert. Dieses Geräusch wird immer dann ausgelöst, wenn die Katze eine gewünschte Handlung ausführt. Der Vorteil: Laut Tierpsychologen trägt die besagte Erziehungsmethode dazu bei, den Haustieren verständlich zu machen, wann sie sich korrekt verhalten.

Fehler 2: Der Katze jeden Wunsch erfüllen

Einige Katzen neigen dazu, zu viel Futter aufzunehmen. Sollte die Gefahr bestehen, dass die Samtpfote ein Übergewicht entwickelt, das zu Folgeerkrankungen wie Diabetes führen kann, ist es an der Zeit, das Futter konsequent zu rationieren.

Fleht der Stubentiger mit großen, lieben Augen also das nächste Mal um eine Extraportion Futter oder Leckerlis, sollten Katzenbesitzer Verantwortung zeigen. Schließlich möchten diese möglichst viel Zeit mit dem Haustier verbringen und dessen Gesundheit gewährleisten.

Des Weiteren kann die Selbstbedienung an der Küchentheke oder der Sprung auf den Esstisch verhindert werden, wenn der Katze feste Leitlinien zur Verfügung gestellt und diese konsequent verfolgt werden. Ebenso können Reaktionen auf den Namen antrainiert werden.

Fehler 3: Das Verhalten der Katze falsch interpretieren

Laut Experten verstehen viele Katzenbesitzer ihre Tiere falsch. Dabei kommunizieren die Samtpfoten in vielen Fällen klar und deutlich, was sie von ihrem Herrchen oder Frauchen erwarten.

So kann das Abschweifen des Blicks bedeuten, dass die Katze im Moment kein Interesse an einer Streicheleinheit hat. Ebenso kann ein Schwanzzucken oder eine angespannte Körperhaltung signalisieren, dass die Katze allein sein möchte.

Wichtig ist, dass Katzenbesitzer ihr Haustier genau beobachten, um das Verhalten deuten zu können. Auch Stress oder Krankheiten lassen sich auf diese Weise erkennen. Dabei gilt: Jede Katze ist ein individuelles Wesen. So kann ein Schnurren bei der einen Katze bedeuten, dass sie sich wohlfühlt, während die andere Katze in Stresssituationen schnurrt, um sich selbst zu beruhigen.

Überdies kann das Urinieren in das Bett darauf hindeuten, dass sich die Katze hier besonders sicher fühlt oder den Platz aufgrund der Saugfähigkeit der Bettwäsche auswählt.

Fazit: Wer seine Katze erziehen möchte, sollte sie verstehen

Katzen sind kluge Tiere, die über eine hohe Beobachtungsgabe verfügen und eine hohe Lernfähigkeit aufweisen. Gleichzeitig verfügen die Stubentiger über einen individuellen Charakter.

Um dem Haustier Leitlinien an die Hand zu geben, an denen es sich orientieren kann, sollten Katzenhalter auf eine konsequente, nachvollziehbare Erziehung setzen. Dabei gilt: Bestrafungen sollten durch Belohnungen ersetzt werden. Weiterhin ist es empfehlenswert, klare Grenzen aufzuzeigen und das Verhalten der Tiere zu verstehen und zu analysieren.

Quellen:

eigene Recherchen des Autors

Anzahl der Haustiere nach Tierarten bis 2021 | Statista

Haustierwelten.net
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