Übergewicht bei Hunden – das kann man tun

Es mag ungewöhnlich erscheinen, das Thema Übergewicht beim Hund aus psychologischer Sicht auf Hundehalter und Hund zu betrachten. Dies ist aber für ein dauerhaftes Erreichen und Halten des Zieles der Gewichtsreduktion beim Hund nicht außer Acht zu lassen, wie man in jedem Hunderatgeber nachlesen kann.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die gesundheitlichen Folgen reichen von Bewegungseinschränkungen, über Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Blähungen und einem trägen Darm, u. v. m. bis hin zur Reduzierung der Lebenserwartung des Hundes um mindestens 2 Jahre.
  • Übergewicht führt zu Lethargie und Antriebslosigkeit.
  • Der Hund kommt sehr schnell außer Atem.
  • Es kommt zu Verhaltensauffälligkeiten in Form ständigen Bettelns und aufdringlichem Verhalten
  • Die Lebensfreude des Hundes schwindet sichtbar.

Das Übergewicht aus psychologischer Sicht

Nahrung ist Lebensgrundlage. Sich nähren ist ein Ausdruck von Liebe. Doch ein Zuviel an Nahrung ist Kompensieren eines inneren Mangels. Der Mangel besteht zumeist darin, sich selbst nicht gut sein lassen können, so wie man ist. Das, was sinnvolle Selbstfürsorge sein muss, ist nicht ausgeglichen. Und wer nicht gut für seine inneren Bedürfnisse sorgen kann, der versucht, dies im Außen zu kompensieren. Die eigene Selbstfürsorge wird auf den Hund projiziert und kompensiert. Oftmals ist schon die soziale Beziehung zwischen Halter und Tier davon geprägt, dass das Tier Ersatz für Partner oder soziale Kontakte ist. Das führt dann zum Beispiel dazu, dass dem Hund vom Essenstisch regelmäßig etwas abgegeben wird. Und sei es ein Stück Wassermelone zwischendurch. Doch ein Haustier ist kein Mittel zum Zweck. Daher gilt: Wer in sich selbst ruht, kann auch konsequent sein.

Durch Ehrlichkeit zur Erkenntnis und Konsequenz

In Bezug auf die für den Hund und seine natürliche Lebensfreude wichtige Gesundheit gilt es für den Halter, sehr ehrlich zu sich selbst zu sein und sich gewissenhaft folgende Fragen zu stellen und zu überlegen, woran etwas verändert werden kann. Es soll ja eine dauerhafte Veränderung für Hund und Hundehalter erfolgen.
Es sind daher zunächst folgende Fragen ehrlich zu beantworten:

  • Hat der Hund genügend Bewegung, wenn er nur morgens und abends mal kurz um die Ecke Gassi geht?
  • Hat der Hund hinreichend Lebensfreude durch Bewegung, Spiel, auch Freilauf, Schwimmen, Toben, Jagen?
  • Kommt er ausreichend mit Artgenossen in Kontakt, mit denen er spielen kann?
  • Ist der Hund oft lang alleine, eingesperrt oder hat wenig oder keine äußeren Anreize?
  • Ist sich der Halter des Hundes klar darüber, dass unterschiedliche Hunderassen ganz spezielle Bedürfnisse an Bewegungsausmaß und Beschäftigungsart haben?
  • Ist der Hundehalter aus gesundheitlichen, zeitlichen oder sonstigen Gründen nicht in der Lage, die natürlichen Bedürfnisse seines Hundes zu erfüllen? Soll eine weitere Betreuungsperson zum Gassigehen, Spielen und Beschäftigen hinzugezogen werden?

Wie also kann mit Konsequenz auf Dauer das Gewicht des Hundes reduziert werden?

  • Tierarzt aufsuchen, Ernährungsplan erstellen lassen, Gewicht dokumentieren
  • andere Ursachen abklären: hormonelle oder gesundheitliche Störungen, Einschränkung des Bewegungsapparates, Wassereinlagerungen?
  • Energiezufuhr durch hochwertiges Diätfutter mit reduziertem Energiegehalt statt Trockenfutter verringern und gleichzeitig durch mehr Bewegung für das Verbrennen von mehr Kalorien sorgen.
  • Hochwertiges Diätfutter mit reduziertem Energiegehalt füttern
  • Fütterungszeit beachten. Möglichst am Vormittag, da der Körper des Hundes hier am besten verdaut. Möglich sind auch mehrere kleine Mahlzeiten.
  • Bewegungsplan erstellen:
  • Wer geht wann, wie lange und wie weit mit dem Hund? Welche Aktivitäten kann der Halter oder auch andere Personen dem Hund bieten, damit dieser mehr in Bewegung kommen kann (schwimmen, Freilauf, joggen mit dem Hund u.v.m)?
  • Diät einhalten, diese langsam angehen und über einen langen Zeitraum durchhalten.
  • Der Hund sollte etwa 2 % seines aktuellen Gewichts in einer Woche abnehmen.
  • Konsequent sein heißt: keine Leckerlis, die Futtermenge nicht überschreiten, die Zeiten zum Gassigehen, zum Spielen und zum aktiven Beschäftigen wirklich einhalten oder auch weiter erhöhen.
  • Das Betteln um Futter oder Leckerlis unbedingt ignorieren.

Fazit

Der Hund wird sich bereits nach einigen Wochen viel wohler und agiler fühlen, seine natürliche Lebensfreude wächst und die Gefahr von Erkrankungen aufgrund des Übergewichts und somit eine Verkürzung der Lebenszeit wird abgebaut.

 

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